Meet Beth Santos: The Woman Changing How We Travel

Beth Santos - Die Frau, die das Reisen für Frauen verändert

Beth Santos gründete Wanderful im Jahr 2009, nachdem sie alleine nach São Tomé gereist war, einer kleinen Insel vor der Westküste Afrikas. „Ich war Anfang 20, lebte in einem portugiesischsprachigen Land, und niemand hatte mich darauf vorbereitet, wie es ist, als Frau alleine zu reisen“, sagte sie.

Was als persönlicher Blog begann, entwickelte sich zu einer globalen Bewegung. „Damals hörte ich immer wieder, dass es gefährlich sei, als Frau allein zu reisen.“, sagte Beth „und gleichzeitig mischten sich viele widersprüchliche Emotionen in meine Erfahrungen. Ich fing an, darüber zu schreiben, und so entstand Wanderful.“

Warum sie Wanderful gegründet hat
Beths Blog wurde später zu einem digitalen Magazin, und 2013 gründete sie Wanderful offiziell als Unternehmen. „Mir wurde klar, wie kraftvoll es ist, Frauen im echten Leben miteinander zu verbinden. Wir haben ein weltweites Netzwerk von Frauen geschaffen, die sich gegenseitig unterstützen, Ratschläge geben, sich auf einen Kaffee treffen oder sogar zusammen verreisen können.“

Heute ist Wanderful eine globale Mitgliedergemeinschaft mit lokalen Gruppen, Veranstaltungen und Reiseprogrammen, die Frauen dazu ermutigen, die Welt mit Selbstvertrauen zu entdecken.

Wie sich das Reisen für Frauen verändert hat
„Als wir angefangen haben, hieß es, wir Frauen seien nur eine Nische in der Reisebranche - nicht einflussreich“, sagte Beth. „Wenn man auf Google nach ‚alleinreisende Frau‘ suchte, sah man immer denselben Frauentyp, wieder und wieder.“

Doch heute schaffen sich Frauen ihre eigenen Plattformen und verändern die Spielregeln. „Content Creation ist ein großartiges Mittel geworden, um authentische, basisnahe Perspektiven zu zeigen. Frauen sprechen für Reisende, die in den klassischen Reisemedien oft überhört werden.“

Sie fügte hinzu: „Wir treffen 85 % der Konsumentscheidungen. Wir planen die Reisen für unsere Familien. Wir geben am meisten aus und trotzdem werden wir in der Reisebranche immer noch wie eine Randgruppe behandelt.“
Wanderfuls Events für Frauen, die das Reisen lieben

Wanderful bietet jedes Jahr mehrere besondere Events an:

WITS (Women in Travel Summit) - Ein Summit für Content Creatorinnen, bei dem Frauen zusammenkommen, um zu lernen, sich zu vernetzen und gemeinsam zu wachsen.

Wanderfest - „Das ist ein großes Fest für reisefreudige Frauen“, sagt Beth. „Es gibt Musik, Tanz, Ausflüge vor Ort und einen Markt mit ausschließlich von Frauen geführten Ständen.“

Globale Meetups - „Wir reservieren ein Kontingent im Hotel und organisieren pro Tag eine gemeinsame Aktivität – den Rest gestaltet jede für sich“, erklärt Beth. „Du reist mit 35–50 Frauen. Es ist erschwinglich, flexibel und trotzdem ist man Teil einer Gemeinschaft.“

Sie fügt hinzu: „Wir nutzen eine WhatsApp-Gruppe, in der man zum Beispiel schreiben kann: ‚Hey, wer hat Lust, mit ins Museum zu gehen?‘ So wird daraus ein Reiseerlebnis und ein Unterstützungssystem zugleich.“

Was kommt als Nächstes im Bereich Frauenreisen?

Beth beobachtet ein wachsendes Interesse an bewussterem Reisen. „Viele Frauen wollen gezielt frauengeführte Unternehmen unterstützen und achtsam damit umgehen, wo ihr Geld landet“, sagt sie. „Sogar große Unternehmen bieten mittlerweile Touren speziell für Frauen an und arbeiten mit Reiseleiterinnen.“

Sie erwähnt die bevorstehende Zusammenarbeit mit Impulse Travel, einem Unternehmen in Kolumbien, das von einer Frau namens Medina geführt wird. „Sie zeigt die verborgene Seite von Cartagena und führt ihre Gäste zu von Frauen und Minderheiten geführten Betrieben.“

Reiseziele wie Indien, Jordanien oder sogar Saudi-Arabien werden durch Gruppenreisen immer zugänglicher. „Orte, die allein schwer zu bereisen sind, werden durch frauengeführte Expeditionen einfacher“, so Beth.

Reisen und Politik

Beth scheut sich nicht, auch die politische Dimension des Reisens anzusprechen - insbesondere für Frauen. „Reisen ist politisch“, sagt sie. „Wenn du reist, unterstützt du automatisch bestimmte Regierungen und Systeme - ob du willst oder nicht.“

Sie weist außerdem darauf hin, dass Kürzungen bei DEI-Initiativen (Diversity, Equity & Inclusion) in den USA frauenzentrierte Reise-Communities schaden. „Ich kenne Organisationen, denen Mittel gestrichen wurden, weil die Förderung von Frauen kein politischer Fokus mehr ist. Das hat weitreichende Folgen.“

Wegbereiterinnen in der Reisebranche

Beth hebt einige inspirierende Frauen hervor, die die Reisebranche neu gestalten:

Katrina Rivera: „Sie setzt sich laut und klar für Barrierefreiheit im Reisen ein. Sie hat letztes Jahr unseren Trailblazer Award gewonnen.“

Sojourner White: „Sie ist bekannt für Zugreisen und zeigt, wie man dabei nachhaltig unterwegs sein kann.“

Youmie Jean Francois: „Sie leitet Flex and Fly und bringt Wellness an Flughäfen. Außerdem hat sie Wellness-Kits für Reisende entwickelt.“

Meg Ten Eyck: „Sie betreibt EveryQueer und hilft LGBTQ+-Reisenden, weltweit sichere Orte zu finden.“

Amanda von StillWaters Safaris: „Sie hat eines der wenigen frauengeführten Safari-Unternehmen in Tansania gegründet. Sie sagte: ‚Wir Frauen vor Ort müssen das selbst in die Hand nehmen.‘ Und genau das tut sie.“

Beths Botschaft ist klar: Frauen sind nicht nur Reisende, sie sind die Zukunft der Reisebranche.

„Wir sind keine Nische. Wir sind der Markt“, sagt sie. „Wenn man Frauen in all ihrer Vielfalt beim Reisen zeigt, fühlen sich mehr Frauen ermutigt, es selbst zu tun. Und genau so verändert man die Welt.“

Interview von Kim Edelsbacher


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